2 Tage 2 verschiedene Lichtqualitäten
Ab und zu muss man sich aufmachen unsinnige Dinge tun zu wollen. Wie zum Beispiel an November-Nachmittagen mit 160 Jahre alter Technik Fotos zu machen.
Die ersten 2 Platten entstanden nach einer "Verzweiflungstat", ich meine, man kommt auf die Idee um 13.oo Uhr loszuziehen, um 15.oo Uhr ist man dann mit dem Packen fertig und braust los ein Landschaftsmotiv, für eine "Van-Dyke Fineartprint-Serie", zu der man sich gerade zu machen entschlossen hat, zu finden.
Nun gut, hier bei uns ist die Landschaft im November nicht gerade so spannend wie ein 22.oo Uhr Thriller im PayTV. Wo, verdammt könnte ein gutes Motiv sein? Klar, eigentlich nirgendwo. Wie wäre es auf einen Hügel zu fahren und die Dunkelkammer einfach aufbauen? Irgend ein wichtigtuerischer Fotograf hat mal gesagt, man muss nur lange genug an einem Ort verweilen, dann fallen einem die Motive schon ins Auge.
Ok, Bild Nummer 1:
- ein Hagebuttenbusch - im Streiflicht
Bild Nummer 2:
- tja, ein Baum - sieht man ja - auch im Streiflicht/Gegenlicht
Bild Nummer 3:
- gibt es nicht - war dann wohl schon zu dunkel...
Eigentlich war ich mir nicht sicher, ob das Ganze etwas gebracht hat... Heute muss ich sagen, eigentlich gefallen sie mir doch sehr gut.
Ein paar Tage später:
Am Abend zuvor habe ich mir schon vorgenommen am folgenden Tage unbedingt Platten für meine "VanDyke-Serie" zu machen. Tatsächlich bin ich rechtzeitig aufgewacht (wann genau werde ich nicht verraten!).
November: neblig, trüb, fast kein Licht. Jedoch war ich guter Dinge, denn mein Amselchen hat mir versichert, hinten am Sportplatz um die Ecke stehen Pferde. Na ja, Pferde sind immer gut, neugierig und super Models. Das hatte nur einen kleinen Haken. Dort waren keine Pferde! Die Info war wohl schon ein paar Monate alt?? Die Zeit vergeht im Alter immer schneller! Klar!
Ok, keine Pferde aber vielleicht Schafe? am Schafhofsee? Jou man, da waren tatsächlich Schafe, flüchtende Schafe. Ich habe sie wohl erschreckt mit meiner schwarzen unheimlichen Dunkelkammer. Trotzdem, ein Bild ist entstanden, mit winzigen kleinen Schafwollwölkchen. (vanishing sheep) - das ist der Titel zum Bild.
Wenn man schonmal vor Ort ist wird natürlich noch eine Platte belichtet. Mit was drauf? Ausser einer Hütte und feuchter Luft war da nicht mehr viel zu machen. Das Licht wurde immer diffuser. Also gut, nehme ich die Hütte mit Weg - ist doch romantisch, oder? Vielleicht auch ein bisschen unheimlich. Auch gut.
Nur, was mache ich mit diesem furchtbar ätzenden Licht? Lange, sehr lange belichten, 20 Sekunden und mit stark verdünntem Entwickler bei starker Agitation entwickeln, wegen der Kontraste, ist doch klar, oder? (falls nicht, ich gebe auch Workshops, schon gewusst?)
Rechts könnt ihr die Ergebnisse sehen. Ich bin wirklich gespannt auf die VanDyke Prints. Die werde ich morgen machen... dann geht´s weiter im Blog. So long fellows!