Die Befreiung der Kunst

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Manifest.
Manifest.
Manifest.

Die Befreiung der Kunst.

Wofür brauchen wir freie Kunst?
Man könnte auch fragen:
Wofür brauchen wir eine freie Presse?
Wofür brauchen wir freie Wahlen?

Damit das Neue auf die Welt kommen kann. Das bisher Ungedachte, das Zukünftige, das Revolutionäre und Evolutionäre.

Kunst ist das große Experimentierfeld des Geistes. Alles Neue kommt als Idee auf die Welt. Ideen brauchen Freiheit.

Wie kann Kunst frei sein, wenn sie den gleichen wirtschaftlichen Zwängen unterworfen ist, wie jeder andere Konsumartikel?

Sollte Kunst nicht unbestechlich sein?
Dann muss sie unverkäuflich sein.
Dann muss sie unkäuflich sein.

Wahre Kunst ist keine Ware.

Deshalb verschenken wir unsere Kunst.
Damit nehmen wir sie aus dem Konsumsystem heraus.
Damit wird die Kunst unbestechlich.
Damit kann Kunst frei werden.

Liebe ARTgenossen und ARTgenießer,

Eure Zeit und eure Aufmerksamkeit sind das Wertvollste, was ihr besitzt. Es ist eine große Ehre, wenn ihr ein Quäntchen davon der Kunst schenkt. Es ehrt euch, Aufmerksamkeit in die Zukunft zu investieren und es ehrt uns als Handlanger derselben nützlich zu sein. Kunst ist ein geistiges Labor der kulturellen Evolution - hier kommt das Neue in die Welt.

Kunst kann nur da frei sein, wo sie unabhängig von Geld geschaffen werden kann. Nur freie Kunst kann ihrem Auftrag wirklich gerecht werden, weil sie nicht danach schielen muss zu gefallen. Das Neue gefällt nicht immer auf Anhieb, das Neue muss erst aufgeschlossen und verstanden werden. Kunst kann schön und dekorativ sein, aber auch ganz anders, schwierig, rätselhaft, mystisch, nach allen Seiten hin offen.

Der Auftrag der Kunst ist das Neue in die Welt zu bringen.
Das bisher so nicht Gesehene. Das bisher so nicht Gedachte.
Das bisher so nicht Gehörte, Unerhörte, Undenkbare.
Kunst macht Unsichtbares sichtbar und dehnt Horizonte.
Unsichtbare Ideen sind das geistige Transportmittel der Evolution.
Damit bringt Kunst die Zukunft ins Jetzt.

Künstler sind die Hebammen des Neuen - ohne Kunst sind wir alle arm.
Der Werkstoff von Künstlern sind Ideen.
Damit sie sichtbar werden können brauchen sie freien Raum und freie Zeit.
Wir leben in Zeiten in denen Zeit Geld ist und Raum Geld kostet.

Es geht um die Befreiung der Kunst von den Fesseln der Kommerzialisierung.
Denn der Wert von Kunst ist unermesslich. Unermesslich viel mehr als Geld darüber sagen kann.
Geld trennt nicht die Spreu vom Weizen sondern Konsumhallen von Hinterhöfen - aber der Geist weht wo er will.

Solange Geld den Zugang zu Kunst regelt, ist Kunst nichts anderes als ein Spaß für Reiche. So war Kunst nie gedacht.
Kunst ist für alle da. Sie ist ein Allgemeingut, weil sie für die Gemeinschaft gut ist.
Wer die Botschaft der Kunst hören mag, dem soll sie auch gehören.
Ganz unabhängig von Geld und Vermögen – denn nicht jeder der Vermögen hat, vermag auch die Sprache der Kunst zu verstehen.

Wo der Kunstimpuls echt ist, ist er unbedingt - koste es was es wolle.
Viele Künstler zahlen den Preis der Armut, um ihre Aufgabe erfüllen zu können.
Doch mit dem Verlust seiner Existenzgrundlagen verliert der Künstler seinen Lebensgeist oder sein Leben und die Gesellschaft ihre lebendigsten Geister.
Wer um Unterkunft, Heizung, um die blanke Existenz kämpfen muss kann kaum geistige Kinder austragen.

Zum Aufblühen braucht Kunst wie jede Blume ein Flecken Erde, Wasser und Luft.

Wir sind am Ziel, wenn Menschen für unsere Kunst spenden, denen unsere Werke persönlich nicht gefallen und wenn Menschen, die ein Werk von uns möchten keinen Cent dafür geben müssen.

Wer helfen will das Einfallstor für das Neue offen zu halten, kann die Befreiung der Kunst unterstützen:

WIE JETZT?

Wir verschenken Kunst.
Wir tun das wann wir es wollen und wie es uns gefällt.
Wenn wir etwas schenken, geht der Impuls von uns aus.
Die FREIBILDER und FREIWERKE geben wir auf verschiedenen Wegen in die Welt,
z.B. auf Vernissagen, über Facebook, über Netzwerke oder Foren, das kann ganz verschieden sein.

Verschenken wir alles?
Wir verschenken gerade das, was uns am meisten am Herzen liegt. Was aus frisch dem tiefsten Herzen der Kunst kommt -
wenn es reif ist - wenn es seinen Weg in die Welt und zu den Menschen finden soll - wenn es ans Licht der Welt gehoben werden will.
Was wir verschenken, kann in der Herstellung teuer oder aufwändig sein, schlicht oder überbordend, einfach oder kompliziert – das ist uns gleich.
Was zählt ist der Impuls: fertig für die Welt.

Was wird nicht verschenkt?
Dienstleistungen müssen bezahlt werden.
Wenn wir auf Kundenwunsch etwas anfertigen, wird es sein wie bisher.
Wir freuen uns über Anfragen und Aufträge, wir erstellen Angebote und arbeiten als Fotografen, Grafiker, Designer weiter wie bisher.
Auch Kunst auf Auftrag ist möglich - wir erfüllen gerne eure Wünsche und Vorstellungen – aber auch hier leisten wir Dienst und möchten dafür regulär bezahlt werden.
Aufträge sind wichtig und sichern unsere Lebensbasis!

Wieviel Kunst wird verschenkt?
So viel, wie wir gerade gegenfinanzieren können.
Bekommen wir viele Spenden über Crowdfunding, können wir viel Zeit in Kunst investieren.
Versiegen die Quellen, hängt es von unserer Auftragslage und bezahlten Jobs ab, ob wir Geld für Kunstprojekte aufbringen können.

“Die Ausübung der Berufung scheitert in der Kunst oft, weil Kunst als normaler Beruf nicht taugt.
Sie taugt dafür deshalb nicht, weil jeder Beruf dem Markt und den Gesetzmäßigkeiten des Marktes gehorchen muss, also Angebot und Nachfrage unterworfen ist.
Innovative Ideen und echte Kunstimpulse fragen jedoch nicht danach, ob der Markt schon reif für sie ist, ob sie massentauglich, szenekonform und wohlgefällig sind oder als Spekulationsgut zu gebrauchen sind. Um wirklich frei zu sein, muss Kunst von Kommerz getrennt werden und der Künstler vom Zwang Geschäfte zu machen.”

Clarissa van Amseln

 

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